Kreatives Schreiben - ein Allwetterkurs (2018/19)

26 Grad. Mittwochnachmittag. Im Sommerkleid sitze ich im Eiskaffee, zwei Schokoladenkugeln löffelnd. Es ist die erste Stunde des Kurses „Kreatives Schreiben“ und nachdem wir die wichtigsten organisatorischen Belange besprochen, einen Ausblick auf das nächste Schuljahr erhalten sowie unsere Wünsche für den Kurs aufgeschrieben hatten, ging es in ein nahegelegenes Eiscafé. Hier ist es unsere Aufgabe, uns von dem Geschmack des Eises oder unserer Umgebung zu einem Text inspirieren zu lassen. Diese, obgleich sie das erste große Thema dieses Jahres, Sinneseindrücke, einleiten sollte, steht für die meisten von uns erst einmal sekundär dazu, sich zu unterhalten und zu entspannen.

22 Grad. September. Wir sitzen in einem Kreis in der Gruga. Wir hatten den Auftrag erhalten, uns hier durch einen Text in einen selbstgewählten Gegenstand, in eine Skulptur oder auch Pflanze hineinzuversetzen. Diese tragen wir uns nun gegenseitig vor. Ich hatte einem Wasserball, der traurig am Rand des Wasserfalls herumschwamm in einem Klagelied eine Stimme zu verliehen. Andere erzählen beispielsweise aus der Perspektive einer steinernen nackten Frau, die sich schämt angesehen zu werden oder der Skulptur eines Schwans, der immer denkt, im nächsten Moment abzuheben. Solche Ausflüge in die Gruga sollten im Frühherbst 2018 zur Tradition werden.

11 Grad. November. Im Kunstraum des D-Gangs blicken wir durch die großen Fenster hinaus in einen wolkenverhangenen, dunklen Himmel. Wir alle sind müde, niemand hat in der Monotonie der langen, grauen Wintermonate wirklich Lust auf Schule. „Wenn es dunkler, kälter wird“, eröffnete uns unsere Lehrerin, „hat der Schreibkurs traditionell die Aufgabe, ‚schaurig schöne Geschichten‘ zu schreiben. In jedem Text sollen zwei bis drei festgelegte Wörter vorkommen. Erstmal entscheiden wir uns, welche das sein sollen und dann entwickelt ihr aus ihnen unheimliche Geschichten.“ Unser Kurs einigte sich auf die Stichwörter „Puppe“, „Spiegel“ und „Traum“ und in der nächsten Stunde stellten wir einander die daraus geflochtenen Geschichten vor.

6 Grad.
Januar. Durch die Facharbeiten, die in der elften Klasse von jedem Schüler zu verfassen sind, sind wir alle gestresst und ermüdet. Schon um halb fünf setzt sich Frau Diversy mit den Schülern, die ihre Facharbeit in diesem Kurs schreiben zusammen, während wir Anderen dankbar nach Hause gehen dürfen.

16 Grad.
April. Es ist nicht mehr weit bis zu unserem Poetry Slam und deshalb hat unsere Lehrerin uns aufgetragen, jede Woche mindestens einen Text zu produzieren. Addiert zu den noch zu schreibenden Klausuren dieses und des nächsten Monats, ist dies wohl die stressigste Phase des Kurses. In den Stunden tragen wir uns die Texte gegenseitig vor und Frau Diwersy gibt uns Tipps zur Vortragsweise und Körpersprache. Obwohl nicht zwangsweise gefordert, gleichen unsere Texte immer mehr der Art von professionellen Poetry Slams. Viele haben sich auch dazu entschieden, sie witzig auszugestalten, nachdem wir eine eher satirische Veranstaltung einiger Poetry Slammer in der Heldenbar besucht hatten.

28 Grad. Mai. Wir liegen in den letzten Zügen der Vorbereitung auf den Poetry Slam. Heute ist die Generalprobe in der Zentralbibliothek und wir tragen unsere Texte schon in der richtigen Reihenfolge und am Mikrophon vor. Frau van den Ouden, eine Mitarbeiterin der Bibliothek, die mit uns den Poetry Slam vorbereitet, begrüßt uns herzlich und lauscht danach aufmerksam unseren Texten. Zwei von uns führen durch das Programm und eine andere Mitschülerin, Lea, zeigt ihre Gesangskünste, begleitet von Albert Leo Norpoth am Klavier. Auch am Poetry Slam selbst werden sie musikalisch beeindrucken.

30 Grad. 3. Juni. Durch die mehrere Trage anhaltende, für deutsches Temperaturempfinden fast schon tropische Hitze, hatte sich das Glasdach der Stadtbibliothek mächtig aufgeheizt; einige der großen Wasserflaschen hatten wir schon vor Beginn des Auftritts geleert. Die Stuhlreihen für das Publikum haben sich mittlerweile gefüllt, eine Kamerafrau nimmt Fotos von unseren Auftritten auf. Im ersten Teil des Abends werden vor allem Texte, die sich mit der Welt um uns herum, Sinneseindrücken oder dem Spiel mit der Perspektive befassen. Der zweite Teil ist gefüllt mit klassischer Slam Poetry, zu Themen wie Alltagsstress und Ängsten bis hin zu Träumen oder Beziehungen. Es ist ein atemberaubendes Gefühl, an diesem Montag vor der Menge, bestehend aus Familien, Freunden und Lehrern zu sprechen. Für die meisten von uns ist es das erste Mal mit unseren Texten aufzutreten. Am Ende des Abends bekommen wir langstielige vollblättrige Rosen überreicht und lassen uns von einem Schwall an Glückwünschen und Applaus überrollen. Niemand kann sich das Lächeln verkneifen, denn wir wissen, dass wir es verdient haben, nach einem mehr als gelungenen Auftritt.

29 Grad. Wir sitzen am Tisch unseres Raums im D-Gang. Heute findet der Schreibkurs zum letzten Mal statt. Er endet, wie er angefangen hatte: süß. Frau Diwersy schenkt uns Eis, eine Schülerin im Kurs, Jule, bringt selbstgebackenen Kuchen mit. Kunstvoll hatte sie ihn mit den Worten „Phantastische Texte und wo sie zu finden sind“, dem Motto unseres Poetry Slams, verziert und mit Zuckerguss in die Form eines Koffers, angelehnt an den des Protagonisten aus „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden“ gebracht. Zwischen den verschiedenen Lagen des Zitronenkuchens ist jeweils etwas Schokocreme platziert. Der Kuchen schmeckt wunderbar süß und dich bereue es fast, zuvor schon ein Eis gegessen zu haben. Zusammen machen wir ein Abschlussfoto. Zuletzt gibt uns unsere Lehrerin noch die Zettel mit unseren zu Beginn notierten Wünschen für den neuen Kurs zurück.

Ich blicke auf den kleinen grünen Zettel und stelle fest, dass sich meine anfänglichen Wünsche und Vorstellungen im Laufe des Jahres fast alle erfüllt hatten: Besonders wichtig waren mir von Anfang an meine Freiheiten in der Gestaltung der Texte; Kreativität lässt sich nicht erzwingen, auch wenn die meisten akademischen Institutionen nicht müde werden, dies zu versuchen. Aber obgleich uns bei beinahe jedem Treffen des Schreibkurses eine bestimmte Aufgabe gegeben wurde, stand es uns immer offen, uns frei inspirieren zu lassen. Und auch beim Poetry Slam mussten wir uns nicht an die typischen Formen eines solchen halten, sondern erhielten die Möglichkeit, etwas Eigenes in unserem ganz persönlichen Stil zu verfassen. Mit anderen Worten: unserer Kreativität wurde ein Rahmen gegeben, an dem wir uns orientieren konnten, aber dieser war niemals so strikt, dass er uns eingeschränkt hätte. Mein anderer großer Wunsch für den Kurs bestand darin, meine Texte im Laufe des Jahres weiterzuentwickeln. Und ich weiß nicht, ob es schlicht an der Verpflichtung lag, tatsächlich zu schreiben (was im Alltag normalerweise völlig untergeht) oder daran, dass man sich im Laufe des Jahres mit den verschiedenen Schreibstilen seiner Mitschüler konfrontiert sah und sich mit dem Kurs austauschen konnte, oder an dem inspirierend künstlerischen Naturell unserer Lehrerin, jedenfalls ist meines Bemessens nach auch dies gelungen. Ich denke, es ist keine strittige These, dass sich unsere Texte heute auf einem anderen Level befinden als noch vor einem Jahr, den natürlichen Reifeprozess einmal beiseitegelassen. Alles in allem kann ich den Kurs „Kreatives Schreiben“ jedem wärmstens empfehlen, der Freude an Geschichten, fantastischen Welten, dem Spiel mit Perspektive und sprachlichen Experimenten empfindet.

(Milena Hövelmeyer, Q1)

Summerslam 2018

„Donner, Blitz, die Äste zittern, draußen scheint es zu gewittern […]“ (M. Ristivojevic) so fing es am 28. Mai 2018 auf der SummerSlam des KreativenSchreiben-Kurses an. Eigentlich hat es gar nicht gewittert- im Gegenteil. Es war brüllend heiß und die Luft schien nur so zu stehen. Doch insbesondere für uns Kursteilnehmer war das Nebensache, wenn auch eine schwitzige, denn was vor uns lag, schien unfassbar groß.

Ein Jahr lang hatten wir uns mit Unterstützung, Motivation und Inspiration von Frau Diwersy damit beschäftigt, wer wir sein, was wir wahrnehmen und was uns bewegen würde. Hatten Wörter und Sätze aneinandergereiht und vermutlich noch viel häufiger wieder verworfen- immer mit der Gewissheit, dass wir nicht alleine seien. Denn es ist nicht das Lernen von Texten oder die wöchentliche Sitzung, die diesen Kurs ausmachten, sondern vielmehr die Gruppe. Die Hoffnung, voneinander zu lernen, der Wunsch nach Feedback und das Bewusstsein, dass jeder für den anderen und seine Texte da war. Wir alle hatten uns freiwillig dafür entschieden und somit hatte auch jeder den gleichen Traum oder das gleiche Hobby. Das Schreiben. Vollkommen nebensächlich war die Textart. Jamben, Trochäen und Daktylen sind nicht alles, was einen Text ausmacht. Es sind die Gefühle.
Die hat man auch an besagtem Auftrittstag gespürt, wenn auch verziert mit ein wenig Aufregung, was alles aber nur umso herzlicher und authentischer machte. Noch während das freundliche Team der Stadtbibliothek den hellbeleuchteten Raum gestaltete, lag es in der Luft - dieses Gefühl aus Aufregung, Freude und ein Stück weit auch Hoffnung.
Niemals hätten wir uns träumen lassen, nach einem Jahr vor Menschen zu stehen und Texte, die unserer eigenen Hand entsprungen sind, vorzutragen. Und doch schafften wir es! Mit viel Mut konnten wir den Zuschauern die epischen und poetischen ausdrucksstarken Texte darbieten. Es war eine bunte Mischung von Themen. Politisches, Soziales und ganz viele Gefühle berührten und begeisterten das Publikum. Dank der Band von Albert L. Norpoth wurden wir dabei von Musik, die zu Tränen rührte, begleitet, wodurch der gesamte Auftritt umso runder und emotionaler wurde. Sowohl von Hannah Kimmeskamp als auch von Shakitha Kamalendran, zweier Kursteilnehmerinnen, wurden alle durch das Programm geführt. Sie übernahmen auch große Teile der Organisation gemeinsam mit Herrn Plum, dem Menschen, der seit vielen Jahre die SummerSlams ermöglicht.
Der Dank, den die eigentliche Organisatorin, Frau Diwersy, verdient, kann wohl kaum durch Worte, Blumen oder Kuchen ausgedrückt werden und doch versuchten wir es. Denn wir haben gelernt mit diesem „[…]Mir fehlen die Worte. Sie sind hinfort an einen anderen Ort. Wo Phantasie keine Grenzen kennt, wo die Leidenschaft noch brennt [..]“ (J. Nickel) umzugehen und es zu nutzen.

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Summerslam 2017

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„Schreiben ist eine Kunst, deren Handwerk man erlernen kann.“

Der Höhepunkt eines jeden Schreibkurses ist die Begegnung mit dem Publikum. Um dieses mit den Emotionen anzustecken, die wir während des Schreibens und des Probens erlebten, fand im Sommer dann der „Summer Slam“ in der Stadtbibliothek Essen am 29. Mai 2017 statt, wo wir die Ergebnisse des Jahres in Form einiger ausgewählter Texte vorstellten. Darunter waren epische Texte, Poetry Slams und, da wir uns einige Zeit mit uns selbst beschäftigt hatten, auch Texte über uns selbst. Durch die Inspiration der Natur entstanden viele Texte mit einem Baum als Haupthema, doch auch politische und soziale Themen, welche uns sehr wichtig sind, wie zum Beispiel, dass alle Menschen gleich sind, oder unsere Rolle in der Gesellschaft, kamen zum Ausdruck. Außerdem bereicherte eine weitere Schülerin, Isabelle Wacker aus unserem Jahrgang den „Summer Slam“, indem sie ihren Text vortrug. In diesem sprach sie die Problematik der Umweltzerstörung auf, indem sie ihr Plädoyer zum Schutz der Natur „True friends“ slamte.

Nervös und aufgeregt wuchsen wir an der Aufgabe, unsere Texte einem Publikum vorzutragen. Damit wir auch etwas zu Atem kommen konnten, wurden wir zwischendurch von der Band „Chronix“ abgelöst, in der drei Sängerinnen aus der EF, Hannah Ciarrettino, Paula Ebner und Christina Kucharski, unterstützt von Lotte Barnick am Schlagzeug und von Herrn Norpoth am Klavier, zauberhafte Popballaden zum Besten gaben. Auch Melina Steinhoff und Pia Schümmelfeder, zwei Schülerinnen aus unserem Kurs, begeisterten unser Publikum mit ihren Stimmen. Sowohl ohne das Organisationstalent von Maike Adolph und Sara Lütkes, die die Regie für diesen wichtigen Abend übernahmen, als auch ohne die Unterstützung von Herrn Plum, der den Poetry Slam schon seit Jahren in der Stadtbibliothek ermöglicht, wäre dieser wohl nicht machbar gewesen.

Nach dem ersten Teil des Abends, bei gefühltem tropischem Klima, legten wir eine kleine Pause mit kühlen Getränken ein.

Am Ende gab es Blumen für alle und für Frau Diwersy einen Abschlusstext über einen kleinen Drachen und eine stolze Tamilin, glückliche Schüler und ein begeistertes Publikum.

Maike Bendel und Maike Adolph, Q1

Summerslam 2016

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Am 11. April fand zum vierten Mal der Summer Slam des diesjährigen Kreatives Schreiben-Kurses der Q1 in der Essener Stadtbibliothek statt. Nach über einem halben Jahr der Vorbereitung konnte unser Kurs, unter der Leitung von Dorothee Diwersy, seine kreativen Arbeiten stolz einem Publikum vortragen. So lasen wir ausgewählte Texte unter der musikalischen Begleitung der Band ChroniXX von Albert Leo Norpoth und einem musikalischen Beitrag von Semina Lainas vor.
Aber was bedeutet Kreatives Schreiben überhaupt? Innerhalb unseres kleinen Kurses, der sich wöchentlich am Mittwochnachmittag traf, lernten wir, kreativ mit Sprache umzugehen und mit ihr zu spielen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, Inspirationen für unsere Texte zu finden, bemerkten wir, dass sich überall Schreibanlässe verstecken, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Also schrieben wir Geschichten über Besuche im Eiscafé, Haikus zum Winterwetter oder Slam-Texte über das politische und gesellschaftliche Geschehen, sodass wir das, was uns bewegt, einfingen und zu Papier brachten. Wir reflektierten auch uns selber: Was macht uns aus? Was macht uns besonders? Unsere sogenannten Ich-Texte stellten somit - wie auch das Spiel mit der Sprache - eine besonders spannende Herausforderung dar. Abschließend möchten wir noch Frau Diwersy für die tolle Unterstützung und Inspiration, Herrn Plum für sein Engagement bezüglich der Proben und der Räumlichkeiten sowie ChroniXX für ihren musikalischen Beitrag und allen Besuchern für das zahlreiche Erscheinen danken.

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Erfolg bei den Essener Anthologien

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Auch bei der diesjährigen Ausschreibung der Essener Anthologien vom Kulturzentrum Grend in Essen und vom Geest-Verlag in Vechta haben Schülerinnen der BMV erfolgreich teilgenommen. Seit inzwischen elf Jahren erscheint das Lesebuch mit Texten von Kindern und Jugendlichen aus dem Ruhrgebiet. Wir freuen uns mit Jule Ackermann (Klasse 8a), Katja Honnerlage, Anne-Sophie Seiler und Theresia Schulte (Klasse 9d) sowie Leonie Kattein, Sarah Knoop und Ann-Kathrin Lange (Q1) über die Veröffentlichung ihrer Texte in "Was mir Hoffnung macht!" (Hg: Dr. A. Nickel).

Summerslam 2015

2015 Summerslam

Am 11. Mai 2015 fand in der Zetralbibliothek Essen die diesjährige Summerslam des Kurses Kreatives Schreiben (Jahrgangsstufe 11) statt.

„Kreatives Schreiben“ kommt aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum und hat dort an Schulen und Universitäten als „Creative Writing“ Tradition seit den 70er Jahren. In Deutschland dagegen wird diese Literaturform selten angeboten. Nicht so in Essen an der BMV-Schule. Hier wird diese Möglichkeit, den Schülerinnen und Schülern Spaß am Umgang mit Sprache und sich selbst dabei zu reflektieren, seit Jahren genutzt.
So konnte Herr Plum von der Zentralbibliothek auch diesen Sommer wieder die Gäste zum Auftritt des Kurses „Kreatives Schreiben“ (Jahrgangsstufe 11 Leitung Dorothee Diwersy) im Foyer begrüßen – zu dieser „mittlerweile festen Tradition“. Albert Leo Norpoth begleitete die literarische Veranstaltung am Piano gemeinsam mit seiner Gesangsgruppe (8d / Q1), die mit Popsongs eine sommerleichte Stimmung zauberten.
Dabei wurden die Gäste in den Bann der Sprache gezogen. Denn Sprache ist das wichtigste Werkzeug, das uns unsere Vorfahren hinterlassen haben. Sie kann Schutzschild und Waffe zugleich sein, ein Schlüssel zum eigenen Innenleben oder elementares Bindeglied zu anderen Menschen.
Die Schülerinnen des Schreibkurses hatten sich ein Jahr lang Zeit genommen, an ihren Worten zu feilen, sozusagen ihre Werkzeuge geschärft um sie dann gemeinsam zu erproben – mit viel Erfolg: Jeder Schülerin sind eigene „Werkstücke“ gelungen. Diese Texte haben die jungen Autorinnen an diesem Abend authentisch und mutig präsentiert. So nahmen sie das Publikum mit in ihre Welten wie etwa zu einem Rückzugsort in der Gruga, ließen dabei den Dialog einer kleinen Statue belauschen oder verrieten, was ihnen am Herzen liegt, wie z.B. Der Blick auf das Positive an jeder Sache oder Heimat als Ort, wo du dich wohlfühlst, oder kritisierten die Generation Blick nach unten.
Die Schülerinnen vermittelten den Gästen Lebensideen wie Die Offenheit, sich Zeit zu nehmen sich von jedem Tag überraschen zu lassen. Auch innere fantastische Welten wurden lebendig: beispielsweise eine irritierende Traumgeschichte über Brennende Schlösser und ein Haiku über Die Stadt aus Gold, die glänzt, wenn die Dämmerung kommt. Doch die Schülerinnen riefen auch zum Aufbruch auf: Lass uns leben – raus aus dem Alltagschlaf! Das Publikum war begeistert, ließ sich gerne mitreißen und am Ende des Abends gab es großen Applaus für alle Beteiligten und strahlende glückliche Schülerinnen.

Erfolg beim Haiku-Wettbewerb im Museum Folkwang

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An dem Haiku-Wettbewerb, den das Folkwang Museum im Rahmen der Ausstellung „Monet, Gauguin, van Gogh... Inspiration Japan“ in Kooperation mit der Haiku-Gesellschaft veranstaltete, nahm der Kurs Kreatives Schreiben (Q1) erfolgreich teil. Wir freuen uns mit den Schülerinnen Saira Ahmad, Christine Zaun, Alexandra Kate Mosdzin und Olivia Delahaye.

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Summerslam 2014

Am 2. Juni 2014 fand die bald schon traditionelle Summerslam des Kurses Kreatives Schreiben in der Stadtbibliothek Essen statt. Die Schülerinnen präsentierten ihre eigenen Werke und konnten im Anschluss mit den Gästen ins Gespräch kommen. Hier sehen Sie einige Impressionen:

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Auftritt am 17. Juni 2013 in der Zentralbibliothek Essen

Pünktlich zur Sommervernissage 2013 am 17. Juni brach der sehnsüchtig erwartete Sommer mit voller Kraft aus. Bei tropisch warmen Temperaturen begrüßte Frau Schnick, die Leiterin der Kinder und Jugendbücherei, die zahlreich erschienenen Gäste im Foyer der Essener Zentralbibliothek. Kreatives Schreiben ist eine Kunst, deren Handwerk man erlernen kann - die 18 Schülerinnen des Literaturkurses stellten das an diesem Abend eindrucksvoll unter Beweis. Mutig präsentierten die jungen Autorinnen ihre authentischen Texte, die im Laufe des Schuljahres entstanden waren. Es wurden eigene lyrische Texte, Kurzprosa und Slam Poetry vorgetragen. Die Schülerin Loona Meyer aus der 7. Klasse sorgte für musikalische Untermalung und stimmte das Publikum mit wunderschönen sommerleichten  Querflötenklängen auf die Darbietungen ein. Ein Abend für alle Sinne mit begeistertem Gästen und glücklichen Schülerinnen. Der Höhepunkt eines jeden Schreibkurses ist die Begegnung mit dem Publikum. Diese haben unsere jungen Autorinnen mit Bravour gemeistert.

Summerslam 2012: Literaturkurs Kreatives Schreiben / Leistungskurs Kunst

Die Sommervernissage 2012, der Auftritt des Literaturkurses Kreatives Schreiben (Diwersy) und die Ausstellung des Leistungskurses Kunst (Freising), fanden in diesem Jahr wegen der großen Nachfrage erstmalig im Foyer der Stadtbücherei statt. Mit großer Authentizität trugen die Schülerinnen eigene Texte vor, die ihre Auseinandersetzung mit Außen- und Innenwelten spiegelten. Es wurde geslammt, gedichtet und erzählt. Als Überraschungsgäste beeindruckten Lena Spakowski (9. Klasse), die aus ihrem ersten Roman vorlas und ins ferne Brasilien. entführte. und Semina Lainas (7. Klasse), die das Publikum mit einen Liebeslied verzauberte. Der Leistungskurs Kunst präsentierte Balladenillustrationen, die als Kaltnadelradierungen entstanden waren. Ein gelungener Abend - der begeisterte Applaus des Publikums belohnte die jungen Künstlerinnen für ihr kreatives Engagement.

Hier finden Sie einige Textbeispiele.

Textbeispiele:

Gelenkt von einer fremden Hand
Gehalten oft von unsichtbarem Band
Ein Körper ohne eigenes Leben
Geschaffen um den anderen die Freude zu geben

Aus Träumen, Sehnsucht und aus Schein gemacht
Tanzen sie am Tag, doch ruhen in der Nacht
Eine Seele geben andere in sie hinein
Können nicht ohne den Spieler sein

Und doch zeigt ihr Gesicht und auch ihr Kleid
Eine durchaus eigne Wesenheit
Und manchmal fragt man sich
Bist du die Puppe oder spielst du mich?

                     (Thivyah Ramakrishnan)

 

Ich zeichne mir ein Wolkenschiff
Zeichne sonnenklare Weiten
Und es trägt mich durch die Zeiten
Fort zu meinem Sternenriff

Ich zeichne Funken in die Nacht
Segle durch das Meer aus Farben
Und inmitten Feuergarben
Leg ich an, vom Licht umwacht

Ich zeichne einen Wasserfall
Stürz mich in die wilden Wogen
Und fall ich durch den Regenbogen
Lern ich fliegen mit dem Schall

Ich zeichne mir ein Schloss aus Zeit
Umschwebt vom Tanz der Schmetterlinge
Und dass der Zauber nicht verginge
Träum ich mir die Ewigkeit

                              (Lara Hartung)

 

Sommervernissage 2011

Literatur ist gelebtes Leben sprach Goethe. Der Dichter hätte die Sommervernissage des 12. Jahrgangs vermutlich sehr genossen. Die Schülerinnen des Kurses Kreatives Schreiben haben ihre authentischen Texte mutig präsentiert und das Publikum an ihrer persönlichen literarischen Reise teilnehmen lassen, an einer Reise, die mit der Wahrnehmung der eigenen Sinne begonnen hat: Wie schmeckt ein Eis? Wie fühlt sich Wind im Gesicht an? Erste Station. Weiter ging es zur Fähigkeit, die Perspektive zu wechseln und den Dingen eine Stimme zu verleihen, sei es einer Tasse Kaffee oder einem Baum. Nach dieser Übung war es Zeit für die Kursteilnehmerinnen, sich mit literarischen Vorlagen auseinander zu setzen, wie William Shakespeare oder Thomas Bernhard. Schließlich sind die jungen Frauen bei sich angekommen, haben sich Gedanken über den eigenen Standpunkt in der Gesellschaft gemacht und damit DAS Thema der Literatur der Moderne erreicht: Ich und die anderen. Auf diese Reise haben die Schülerinnen des Kurses Kreatives Schreiben ihr Publikum mitgenommen, es eintauchen lassen in ihre literarische Welt. Eine spannende Reise, ein spannender Abend.
Als Überraschungsgast trat die Klasse 10f mit einer Poetry-Slam-Performance auf: Born to be blind, ein im Deutschunterricht entstandenes Projekt zum Drama König Ödipus von Sophokles. Passend zu den literarischen Texten und der Jahreszeit wehten  sommerleichte Songs über Liebesfreud und -leid (Julia Dobao-Cuenca, Mahtab Yazdian und Charlotte Illinger) durch den Kunstsaal. Weiterer Höhepunkt war die Kunstausstellung mit Arbeiten des Grundkurses 12 mit Menschenbildern und -plastiken sowie gemalten Landschaften. Die Klasse 10f präsentierte Objekte zu König Ödipus und ein Kunstkurs 10 stellte großformatige Selbstinszenierungen in Acryl aus.

Vernissage für alle Sinne mit begeistertem Publikum und glücklichen Schülerinnen. Denn der Höhepunkt eines jeden Literaturkurses ist die Begegnung mit dem Publikum. Diese haben die jungen Autorinnen bravourös gemeistert. Sie haben mit großer Ernsthaftigkeit ihre überaus persönlichen Texte mit den Zuhörern geteilt und gezeigt, dass jede ihre eigene Sprache gefunden hat. Die Ehrlichkeit und die Lebenskraft haben die Gäste überzeugt oder wie Max Frisch sagen würde: Schreiben heißt sich selber lesen.

 

Sommervernissage 2010


Anlässlich der Sommervernissage 2010 am 28.06. präsentierten die Schülerinnen des 12. Jahrgangs aus dem Gk ‚Kreatives Schreiben’ von Frau Diwersy sowie dem Lk ‚Kunst’ von Sr. M. Anna-Clara einen Querschnitt ihrer Werke aus dem 2. Halbjahr und sorgten damit für einen kurzweiligen, überaus interessanten Abend, der auch beim zahlreich erschienenen Publikum großen Anklang fand. Die Beiträge erreichten ein durchweg hohes Niveau und sorgten so manches Mal für Heiterkeit, aber auch für Nachdenklichkeit. Ein herzliches Dankeschön für die gelungene Veranstaltung sowohl den Künstlern als auch den Organisatoren!